Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Er tritt meist erst in höherem Lebensalter auf und wächst oft nur langsam. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 70 Jahren. Das Erkrankungsrisiko kann jedoch erhöht sein, wenn Sie engere Verwandte mit dieser Krebserkrankung haben.
Bei gesetzlich versicherten Männern wird einmal im Jahr eine Tastuntersuchung der Prostata von den Krankenkassen bezahlt. Dabei wird die Prostata vom Enddarm her abgetastet. Diese Untersuchung wird von einigen Männern als unangenehm empfunden.
Darüber hinaus sollte man wissen, dass sie zudem nicht sehr genau ist. Unterstützt werden kann die Tastuntersuchung durch eine Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA), dies ist jedoch keine Kassenleistung und kostet ca. 25€, die Sie selbst tragen müssen.
PSA ist ein Eiweiß, dass von der Prostata gebildet wird; ein erhöhter Wert deutet auf eine Veränderung hin. Die Ursache dafür kann Krebs sein, ist jedoch meist entzündlicher Art oder entsteht durch eine vergrößerte Prostata. Ein einmalig erhöhter PSA-Wert sagt wenig aus, deshalb ist es wichtig, ihn erneut auf seine Richtigkeit zu überprüfen.
Nur bei ca. 25% der Männer mit auffälligem Wert findet sich tatsächlich Krebs. Daher ist der Nutzen des PSA-Tests umstritten – Studien haben zwar darauf hingewiesen, dass der Test einige Todesfälle durch Prostatakrebs verhindern kann, zugleich entdeckt man dadurch jedoch auch häufig Krebs, der ohne Test nie aufgefallen und nie gefährlich geworden wäre. Dies kann zu unnötigen Belastungen und Behandlungen führen. Folgen dieser unnötigen Behandlungen können z.B. Erektionsstörungen und Blasenschwäche sein. Zugleich ist der Test keine Garantie, Krebs zu entdecken.
Es gibt weitere Tests zur Einordnung wie z.B. Ultraschall, doch auch diese werden von den Krankenkassen nicht bezahlt.
Nur Sie selbst können daher beurteilen, welcher Test für Sie in Frage kommt. Berücksichtigen Sie dabei Ihren Gesundheitszustand, andere Erkrankungen und möglicherweise auch Erkrankungen in Ihrer Familie. Besprechen Sie Unsicherheiten und Zweifel mit Menschen, die Ihnen nahestehen, und lassen Sie sich durch uns ärztlich beraten.
Wir sind gerne für Sie da und unterstützen Sie bei Ihrer Entscheidung.